KI verändert die Arbeitswelt

Bereits heute kann Künstliche Intelligenz (KI) vieles effizienter und besser als der Mensch

Fluch oder Chance für die Zukunft? Statt sich vor Künstlicher Intelligenz zu fürchten, gilt es, sich zu informieren 
und sich stärker auf Tätigkeiten zu fokussieren, für die sich KI nicht eignet. (Symbolbild Pixabay)
Fluch oder Chance für die Zukunft? Statt sich vor Künstlicher Intelligenz zu fürchten, gilt es, sich zu informieren und sich stärker auf Tätigkeiten zu fokussieren, für die sich KI nicht eignet. (Symbolbild Pixabay)

Werden Arbeitsplätze in Zukunft verschwinden, weil Künstliche Intelligenz (KI) viele Aufgaben übernimmt – oder werden neue geschaffen? Welche Kompetenzen würden diese neuen Arbeitsplätze verlangen? KI ist allgegenwärtig in den Medien und die Voraussagen unterscheiden sich stark – von Euphorie bis Weltuntergang. Wie soll man sich weiterbilden, um sich einen Arbeitsplatz zu sichern, der den Lebensunterhalt ­sichert und idealerweise auch Freude macht? Im «Future of Jobs Report 2023» des World Economic Forum ist aufgelistet, welche Fähigkeiten und welches Wissen in der Arbeitswelt der Zukunft gefragt sein werden.

An erster Stelle stehen analytisches Denken sowie KI und Big Data. Dann folgen schon kreatives Denken sowie Führungsqualitäten und Sozialkompetenz. Also einerseits Fähigkeiten, die gebraucht werden, um KI zu entwickeln und anzuwenden, ­andererseits Fähigkeiten, über die KI nicht verfügt. Es sind Persönlichkeitsmerkmale wie Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Agilität sowie Neugier und Freude am lebenslangen Lernen, zudem Einfühlungsvermögen und ­aktives Zuhören unter den Top Ten, andererseits technologische Kompetenz, Gestaltungs- und Anwendungserfahrung – und als zehnte Fähigkeit erscheint umweltbewusstes Handeln.

Ängste und Chancen

KI verändert die Arbeitswelt. Auf Veränderung wird oft mit Ängsten und ­Widerstand reagiert. Wir befinden uns definitiv in einem Arbeitnehmermarkt mit spürbarem Arbeitskräftemangel. Die Zeit der Pandemie eröffnete zwar neue Möglichkeiten der Arbeitsformen, die das Verlangen nach mehr Individualität bei der Arbeits- und Lebensgestaltung hervorgerufen hat, aber gleichzeitig führen geopolitische Entwicklungen und Wirtschaftskrisen zur Verunsicherung der Menschen in Bezug auf ihren Arbeitsplatz und Lebensunterhalt. Doch konnte bisher die Entwicklung von ­neuen Technologien weltweit nicht verhindert werden. Bereits die Industrialisierung war nicht aufzuhalten, auch nicht der Einzug des Computers in die Arbeitswelt. Und die Menschheit hat gelernt, damit zu leben.

Es gibt Stimmen, die KI positiv einschätzen. Beispielsweise die heute frei zugänglichen Werkzeuge ChatGPT, Google Bard und Bing Chat. Sie können bei richtiger Nutzung heutige Arbeitsorganisationen positiv beeinflussen. Ein erster Schritt besteht darin, sich zu informieren. Was sind beispielsweise Chatbots? Ein Chatterbot, Chatbot oder kurz Bot ist ein textbasiertes Dialogsystem, das Chatten mit einem technischen System erlaubt.

Technisch sind Chatbots noch näher mit einer Volltextsuchmaschine verwandt als mit künstlicher oder gar natürlicher Intelligenz. Mit steigenden Leistungen von Computern können Chatbot-Systeme allerdings immer schneller auf immer umfangreichere Datenbestände zu­greifen und intelligente Dialoge für den Nutzer bieten, wie zum Beispiel ChatGPT, ein Chatbot, der künstliche Intelligenz einsetzt, um mit Nutzern über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Er nutzt moderne maschinelle Lerntechnologie, um Antworten zu generieren, die natürlich klingen und für das Gespräch relevant sein sollen. KI kann tatsächlich ein Buch schreiben. Moderne Sprachmodelle wie ChatGPT, Google Bard und Bing Chat können erstaunlich schnell recherchieren und menschenähnliche Texte erzeugen.

Durchdringung der Arbeitswelt

KI kann Texte blitzschnell generieren. Was ein menschlicher Autor in Wochen schafft, erledigt die Maschine in Minuten. Sie arbeitet rund um die Uhr. Braucht es nun beispielsweise weniger Journalisten? Das wird die Zukunft ­zeigen, aber KI kann lediglich Muster ­kopieren, aber keine neuen Ideen entwickeln. Sie setzt nur Textfragmente zusammen. Böse Zungen sprechen von Sprach-Wurstmaschinen. KI hat ­keine Emotionen und kann daher die ­emotionale Tiefe eines Textes weder ­erfassen noch erzeugen. Zudem kann KI falsche oder ungenaue Aussagen ­machen, da sie nicht in der Lage ist, die Richtigkeit oder den Kontext ihrer eigenen Aussagen vollständig zu verstehen.

KI wird in allen Branchen zum Einsatz kommen. Je mehr Anteile der Arbeit von KI übernommen werden können, desto weniger menschlicher Einsatz wird gebraucht – und vor allem ändern sich die Tätigkeiten. Im Vergleich zu früher eingeführten Technologien sind zukünftig auch Berufe betroffen, die einen hohen Bildungsstand und häufig gar einen Universitätsabschluss erfordern.

In vielen Berufen wird es zu einer neuen Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine kommen. Beispielsweise berufliche Funktionen, bei denen Informationen gesammelt, aufbereitet und in strukturierter Form weitergegeben werden müssen, können von KI stark verändert werden. Es liegt an jedem Einzelnen, wie sich die Künstliche Intelligenz auf ihn, sein Umfeld, seine berufliche Laufbahn auswirken wird.

Es gilt, nicht die Augen zu verschliessen, sondern sich mit der Thematik gründlich auseinanderzusetzen. Jede/r Einzelne steht in der Verantwortung, sich und ihrer/seiner Umgebung Zu-gang und Verständnis für die neuen Möglichkeiten zu gewähren, damit man sie auch langfristig positiv einsetzen kann.

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