Milchpreis bringt Bauern auf die Strasse

Mahnmarsch am Freitag mobilisierte um die 180 Personen

Der Präsident des Zürcher Bauernverbandes, Martin Haab aus Mettmenstetten, marschierte in und bei Affoltern zusammen mit den rund 180 Teilnehmenden des Protestmarsches. (Bilder Nico Ilic)
Der Präsident des Zürcher Bauernverbandes, Martin Haab aus Mettmenstetten, marschierte in und bei Affoltern zusammen mit den rund 180 Teilnehmenden des Protestmarsches. (Bilder Nico Ilic)

Am Freitag fanden in drei Zürcher ­Bezirkshauptorten Mahnmärsche des Zürcher Bauernverbandes statt. Einer davon in Affoltern.

Grund für die Demonstration waren die Verhandlungen um den Milchpreis, welche nicht im Sinne der Bauern verliefen. Sie hatten eine Erhöhung von vier Rappen gefordert. Diese Forderung ­begründeten sie mit steigenden Produktionskosten. Ausserdem müssen viele Bauern ihre Stallungen für eine tier­gerechtere Haltung ausbauen. Die Branchenorganisation hatte zwar noch am Freitag entschieden, den Milchpreis um drei Rappen zu erhöhen. Sie beschlossen aber zudem, den Rückbehalt um 0,5 Rappen ebenfalls zu erhöhen.

Verunsicherung gezeigt

Diese Erhöhung von insgesamt 2,5 Rappen kommt den Bauern zwar entgegen. «Dieser Entscheid ist ein – wenn auch später – Schritt in die richtige Richtung und ein Zeichen der Branchenorganisation Milch, dass sie die aktuell angespannte Situation bei den Bauernfamilien anerkennt», heisst es in einer ­Medienmitteilung des Zürcher Bauernverbandes. «Aber», so der Präsident ­Martin Haab, «die Zürcher Bauernfamilien können über diesen Entscheid nicht vollumfänglich zufrieden sein.» Diese Verunsicherung zeigten sie im Rahmen von drei Mahnmärschen in Affoltern, Bülach und Hinwil. Um 20 Uhr machten sich die rund 180 Teilnehmenden mit Fackeln, Plakaten und Glocken auf den Weg vom Kronenplatz Richtung Aeugst. Begleitet von der Polizei, welche für die Sicherheit sowie die Sperrung der Strasse verantwortlich war, führte sie ihr Weg zu einer Wiese unterhalb des Freibades, welches sie rund 45 Minuten später erreichten. Dort brannte bereits ein Mahnfeuer auf dem Acker. Zur Er­frischung gab es frischen Apfelsaft von lokalen Bauern.

Dialog mit den Konsumenten suchen

Martin Haab richtete sich mit einem Megafon an die Demonstrierenden und machte seinen Unmut kund. Es freue ihn, dass er mit dieser Aktion auf das Problem aufmerksam machen dürfe, sagte er. Ausserdem wolle er den Dialog mit den Konsumentinnen und Detailhändlern suchen, welche ihre Produkte erwerben oder verkaufen. Der heutige Tag sei immerhin ein Zeichen, dass sich der friedliche Dialog und der vom ­Zürcher Bauernverband gewählte Weg auszahle, teilte der Bauernverband mit. Allen sei bewusst, dass Produzierende, Handelsleute, Verarbeiterinnen und Vermarkter im selben Boot sitzen würden.

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