Mit Herz und Ausdauer das Ziel erreichen
Wie der Obfelder Patrik Eichmann Arbeit in Begegnung und Gemeinschaft verwandelt

Manche Geschichten beginnen nicht mit grossem Ehrgeiz, sondern mit gemeinsamen Werten – Familie, Ausdauer und dem Wunsch, gemeinsam etwas Sinnvolles zu schaffen. So begann die Geschichte von Patrik Eichmann und seiner Firma Messe Agentur Eichmann AG. Was vor 25 Jahren als bescheidene Idee in den Händen seines Vaters, Walti Eichmann, entstand, ist heute ein vertrauter Name in der Region Säuliamt und darüber hinaus – eine Messe-, Beschriftungs- und Eventagentur. Von Anfang an war es nie nur ein Unternehmen; es war eine Zusammenarbeit zwischen Generationen, geprägt vom Geist einer Familie, die – im wahrsten Sinne des Wortes – Seite an Seite arbeitet.
Das Beste aus zwei Welten
Nach fünfzehn Jahren im Angestelltenverhältnis im Bereich Messebau und Events wagte Patriks Vater den Schritt in die Selbstständigkeit – ein mutiger Anfang in einem kleinen Büro, nur fünf Meter von Patriks heutigem Arbeitsplatz entfernt. Seine Mutter, Vreni Eichmann, unterstützte von Beginn an in verschiedenen Bereichen. Noch heute unterstützt sie Patrik im administrativen Bereich und sein Vater ihn besonders in hektischen Zeiten. Als Patrik 2008 die Leitung übernahm, kannte er das Geschäft längst aus eigener Erfahrung: Schon als Junge half er in den Schulferien beim Aufbau von Messeständen. «Es war wie auf einem Bauernhof», sagt er lachend. «Man hilft einfach, wo man gebraucht wird.» Seine Ausbildung zum Sportartikelverkäufer und die anschliessende Berufsmatura gaben ihm die Mischung aus Praxis, Empathie und Struktur, die seinen Führungsstil prägt.
Patrik lebt mit seiner Frau, Petra Eichmann-Walther, und den drei Kindern in Obfelden, fest verwurzelt in der Säuliamt-Gemeinschaft, während der Hauptsitz des Unternehmens in Zürich liegt – in unmittelbarer Nähe zu grossen Messen und internationalen Kunden. «Es ist das Beste aus beiden Welten», sagt er. «Zürich hält uns mit dem Markt verbunden, und das Säuliamt hält uns geerdet – dort liegen unsere Werte.» Diese Werte – Zusammenarbeit, Vertrauen und familiäre Verbundenheit – sind zum stillen Markenzeichen der Firma geworden.
Als die Pandemie alle Veranstaltungen zum Stillstand brachte, wurde das Familienunternehmen auf eine harte Probe gestellt. «Zwei Jahre Stille», erinnert sich Patrik. «Keine Events, keine Begegnungen – das war schwierig.» Doch der familiäre Zusammenhalt trug sie durch die Krise. Mitarbeitende blieben treu, Kunden kamen zurück. «Wir sind im wahrsten Sinn ein Familienbetrieb», sagt Patrik. «Meine Eltern helfen noch, meine Frau unterstützt mich, langjährige Mitarbeiter ziehen immer mit – wir halten zusammen wie eine grosse Familie.»
Dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit prägt auch die Arbeitsweise. Das Team entwirft und produziert Messesysteme und Drucksachen im eigenen Haus. «Wir können innerhalb weniger Stunden drucken, schneiden und liefern», erklärt Patrik. «Das ist unser Vorteil – keine Bürokratie, nur Menschen, die ihre Arbeit lieben.» Für ihn misst sich Erfolg nicht in Zahlen, sondern in Erlebnissen, die in Erinnerung bleiben.
Ein Projekt wie dieses liegt ihm besonders am Herzen: ein Messestand der Zürcher Kantonalbank, bei dem Kinder Steine und Anhänger mit Blattgold vergolden konnten. «Die Kinder erzählten zu Hause begeistert davon, und am nächsten Tag kamen ganze Familien nur wegen dieses Erlebnisses auf die Messe. Da weiss man, dass eine Idee etwas bewegt – wenn sie Geschichten schafft.»
Patrik ist überzeugt, dass sich die Bedeutung von Messen verändert hat. «Früher ging es ums Verkaufen. Heute geht es um Erlebnisse – darum, Menschen zu verbinden, zu inspirieren und neugierig zu machen. Der Verkauf kommt später, aber die Erinnerung bleibt.»
Floorball als sportliche Leidenschaft
Neben seiner Arbeit schlägt Patriks Herz für den Sport – und für das Säuliamt. Seit seiner Jugend ist er beim Floorball Albis aktiv – als Spieler, Trainer und seit über 15 Jahren im Vorstand. Gemeinsam mit seiner Frau, die selbst gespielt hat, führte er einst das Damenteam zum Schweizer Meistertitel. Durch den Verein, durch Sponsoring und Kooperationen stärkt er das Gemeinschaftsgefühl in der Region – so, wie es auch seine Firma tut. «Wir arbeiten nicht nur hier – wir gehören hierher», sagt er.
Dieses Verantwortungsbewusstsein prägt auch sein Unternehmertum. Nachhaltigkeit ist für ihn kein Schlagwort, sondern Prinzip: wiederverwendbare Aluminiumrahmen, Holz aus der Schweiz, waschbare Stoffe, langlebige Teppiche, die auf mehreren Messen zum Einsatz kommen. «In manchen Firmen werden ganze Stände für 1–2 Tage gebaut und dann entsorgt», erzählt er. «Wir machen es anders – gutes Design soll bleiben und weiter verwendet werden, nicht im Müll landen.»
Trotz seines Engagements weiss Patrik, wann es Zeit ist, innezuhalten. Mittwoch und Donnerstag sind für die Familie reserviert – Frühstück mit den Kindern, Zeit für Gespräche. «Manchmal klappt es, manchmal nicht», sagt er lachend. «Aber es erinnert mich daran, wofür ich das alles mache.»
Mit Blick in die Zukunft bleibt er bodenständig. «Wir müssen nicht die Grössten sein. Wichtig ist, dass alle ihren Lohn bekommen, Freude an der Arbeit haben und gemeinsam etwas Gutes und Beständiges schaffen.» Patriks Weg zeigt, dass wahrer Erfolg nicht auf schnellem Wachstum beruht, sondern auf Beziehungen, die Bestand haben – und auf der einfachen Freude, gemeinsam etwas zu schaffen: für Menschen und mit Menschen.


