«Mit unserem Standortförderer wollen alle zusammenarbeiten»

Generalversammlung der Standortförderung Knonauer Amt im Rössli Mettmenstetten

Die neuen und die zurücktretenden Mitglieder zusammen mit Präsident und Standortförderer vor dem Klavier des Rössli-Saals in Mettmenstetten. Von links: die zurücktretenden Vorstandsmitglieder Jürg Schmidlin und Nadia Hausheer, der neue Vizepräsident Ronald Alder, das neue Vorstandsmitglied Corinne Maag-Stooss, der Präsident Marcel Strebel, die neuen Vorstandsmitglieder Vreni Spinner und Roger Schuhmacher sowie der Standortförderer Johannes Bartels. (Bild bs)

Der Erfolg der Standortförderung Knonauer Amt liege an einem Vorstand, der hervorragend zusammenarbeite, an funktionstüchtigen Strukturen und insbesondere an Johannes Bartels: «Mit unserem Standortförderer wollen alle zusammenarbeiten», erklärte der Präsident Marcel Strebel.

Die formellen Traktanden gaben kaum zu reden, im Zentrum der Generalversammlung der Standortförderung Knonauer Amt stand der Jahresbericht als Rückblick auf die vielfältigen Tätigkeiten im Jahr 2023, die hinreichend Gesprächsstoff für den anschliessenden Apéro gaben.

Standortförderer Johannes Bartels nutzte die Gelegenheit, die der Jahresbericht bot, um die Hauptverantwortlichen einiger Projekte und Programme zu Wort kommen zu lassen. Vom Frühlingstreff 2023 mit Manfred Bötsch, der erklärt hatte, die beste Ernährung sei ausgewogen, leitete er über zu Sabine Weisbrod, die das neue Label regio.garantie vorstellte, das am 13. April lanciert wurde mit anfangs 80 Produkten – von Dörrfrüchten, Honig und Fleisch bis zu Schafwollprodukten.

Die Vorarbeiten für das Naturnetz, das Nathanaël Wenger vorstellte, begannen während Corona, oft mit Online-­Besprechungen, nun liegen erste Angebote für die Gemeinden vor. Im Vordergrund stehen aktuell zwei Themen, die gemeinsame Bekämpfung invasiver Neophyten und Nutzungskonflikte im Wald. Für die Neophytenbekämpfung wurden Angebote für die Gemeinden lanciert und das Forstrevier Süd stellt in diesem Jahr ein Dutzend Tafeln auf, um die Nutzerinnen und Nutzer der Wälder gegenseitig über die Bedürfnisse und Anliegen anderer Anspruchsgruppen im Sinn eines möglichst konfliktfreien Nebeneinanders zu informieren.

Verantwortlich für die Energie­region Knonauer Amt ist Raphael Frei, deren Aktivitäten seit Jahren bekannt sind, angefangen mit den Tagen der Sonne über Energieberatungen bis hin zum Projekt Kraftwerk A4 (A4KW). Der Anteil erneuerbarer Energie, die im Knonauer Amt hergestellt wird, erreichte 2023 bereits 36 Prozent und könnte vor 2050 die Grenze von 100 Prozent überschreiten. Abschliessend gratulierte Raphael Frei der Gemeinde Mettmenstetten zum Energiestadt-Gold-Label und der Sek Mättmi zum Gewinn des Preises Watt d’Or.

Gesundheit und Alter: Enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden

Neu konstituiert hat sich das Forum Gesundheit, das Ronald Alder vorstellte. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass wir immer älter werden. Dies bedeutet auch mehr chronisch und mehrfach erkrankte Menschen. Gleichzeitig bereiten der Fachkräftemangel in der Pflege und der zunehmende Mangel an Hausärzten Sorgen. Ein Lösungsansatz ist eine integrierte, koordinierte und vernetzte Gesundheitsversorgung. Dies beinhaltet eine Verlagerung von stationären zu ambulanten Leistungen, eine verstärkte Zusammenarbeit der Spitäler, einen Ausbau telemedizinischer Angebote. Um diesen Ansatz zu konkretisieren, wurde 2019 das Projekt Alters- und Gesundheits­strategie Bezirk Affoltern ­(Agsba) von den Gesundheitsvorständen der Gemeinden lanciert, das diese 2023 in die Hände der Standortförderung übergaben.

Wichtig sei, so fuhr Ronald Alder fort, das starre Tarifsystem der Schweiz zu flexibilisieren, damit sinnvolle Massnahmen nicht an tarifarischen Hürden scheiterten. Sodann könnten qualifizierte Pflegende, sogenannte Advanced Practice Nurses, Hausarztaufgaben übernehmen, wie sich dies bereits in zahlreichen anderen Ländern bewährt habe. Transparenz über Leistungserbringer schafft der Wegweiser 2024, der online auf www.knonauer-amt.ch/gesundheit zur Verfügung steht. Die Standortförderung erbt von der Agsba auch das bereits fortgeschrittene Pilotprojekt Lebensräume im Alter, bei dem es neben eigentlichen Lebensräumen auch um eine gerechtere Kostenverteilung der Zentrumslasten der Stadt Affoltern geht. Alder kam zum Schluss: «Das Gesundheitswesen bildet das Rückgrat für hohe Lebensqualität und wirtschaftliche Leistung und ist ­darum ein wichtiger Faktor der Standortförderung.»

Konkretisierung von Strategien

Johannes Bartels orientierte anschliessend über die Resultate der Workshops, die 2023 die Visionen wichtiger Anspruchsgruppen abholten, konkretisierten und systematisierten. Einige der Resultate flossen bereits in die Arbeit der Standortförderung ein, so in die Bereiche Alters- und Gesundheitsförderung, Natur und Biodiversität sowie Energie. Neu aufgebaut werden künftig auch Aktivitäten in den Bereichen Naherholung, Breitensport und Kultur.

Der Präsident Marcel Strebel zeigte auf, wie die Standortförderung diese Aktivitäten organisatorisch bewältigt. Neben den vier Foren Energie, Natur, Gesundheit und Wirtschaft arbeiten Projektgruppen in den Bereichen regio.garantie, A4KW, Kultur und Sport sowie ­Prüfung eines Ortsbustaxis. Darüber hinaus sollen Mandate vergeben werden können, um einzelne Aufgaben zu betreuen.

Der Standortförderung, die finanziell solid aufgestellt ist, gehören alle 14 Gemeinden des Bezirks an sowie mittlerweile 78 Unternehmen und zwei Wirtschaftsvereinigungen. Ausbaufähig ist der Bereich der assoziierten Mitglieder mit zurzeit neun Organisationen und 24 Privatpersonen. Marcel Strebel sprach von «magnetischem Marketing»: Je mehr Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen die Angebote der Standortförderung nutzen und darüber sprechen, desto mehr werden weitere Mitglieder angezogen.

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