Fast wie ein Berg-Schwingfest

Stimmungsvolle Kulisse beim 22. Gibel-Schwinget in Bonstetten

Im Bann des Schwingens, von links: Walter von Siebenthal, Toni Bortoluzzi und Jakob Schneebeli.

Im Bann des Schwingens, von links: Walter von Siebenthal, Toni Bortoluzzi und Jakob Schneebeli.

Der Jodlerklub Affoltern (links im Bild) durfte am Schwingfest genauso wenig fehlen wie die Zuger Alphorn-Vereinigung mit Sandra Hugener, Walter Ess 
(ehemaliger Stalliker Gemeindepräsident) und Sepp Felder. (Bilder Werner Schneiter)

Der Jodlerklub Affoltern (links im Bild) durfte am Schwingfest genauso wenig fehlen wie die Zuger Alphorn-Vereinigung mit Sandra Hugener, Walter Ess (ehemaliger Stalliker Gemeindepräsident) und Sepp Felder. (Bilder Werner Schneiter)

Fast könnte man von einem Berg-Schwinget reden, der da auf dem Gibel oberhalb von Bonstetten ausgetragen wird. Auch wegen der Aussicht auf die Gemeinde, auf die Albiskette und die Alpen. Die 22. Auflage bei sommerlichen Temperaturen lockte rund 1500 Fans auf den Festplatz, der den Beinamen des Gründers trägt: Paul Hedinger, von allen «Gibel» genannt und vor einigen Jahren verstorben. Er amtierte ab 1979 bis 2000 als OK-Präsident und konnte beim Auftakt Sieger Max Wolfensberger gratulieren, der im Schlussgang Armin Meier, den damals stärksten Ämtler, bezwang. Prominentester Sieger war 1981 Schwingerkönig Noldi Ehrensberger. Der einzige Schwingklub-am-Albis-Vertreter, der den Gibel-Schwinget 2008 gewann: Urs Meier (Sohn von Armin).

1500 Zuschauerinnen und Zuschauer, drei eidgenössische Kranzgewinner (Armon Orlik, Domenic Schneider und Joel Strebel) – eine schöne Affiche, und trotzdem: Der Gibel-Schwinget findet im «intimen Rahmen» statt. Der Platz ist überschaubar, man kennt sich. Unter die Fachleute, die überall an Schwingfesten anzutreffen sind, mischen sich auch solche, die nur zum Gibel-Schwinget kommen: Familien mit Kindern etwa. So kommt natürlich auch den Festwirtschaften am Rande der Sägemehlplätze und in der Halle ihre Bedeutung zu. Aber auch Traditionen haben an der Gibel-Schwinget einen hohen Stellenwert. Da dürfen der Jodlerklub Affoltern, die Zuger Alphornbläser-­Vereinigung und die Formation «Glück im Stall» mit ihren volkstümlichen Weisen nicht fehlen. In einem solchen Umfeld fühlen sich auch Leute aus Politik und Behörden wohl: unter anderem der Stalliker Gemeindepräsident Reto Bernhard zusammen mit Hugo Trachsler, Spender des Siegerpreis-Munis Paul, der Hedinger Gemeinde­präsident Ruedi Fornaro, der Knonauer alt Gemeindepräsident Walter von Siebenthal, die alt Kantonsräte Jakob Schneebeli und Hans Wiesner sowie der ehemalige Nationalrat Toni Bortoluzzi, dessen Enkel Max Gmür ebenfalls in die Zwilchhosen stieg – nicht ganz so erfolgreich, wie sich das der Grossvater gewünscht hatte …

Turnusgemäss richtet der Schwingklub am Albis alle acht Jahre ein Kantonalschwingfest aus. Dieses findet 2026 «höchstwahrscheinlich» in Mettmenstetten statt, wie Schwingklub-Präsident Roman Nägeli am Rande der Veranstaltung sagte. Fix wird das im Dezember 2024 anlässlich der kantonalen DV, bis dann sollen der Festplatz sowie die Zusammensetzung des OK in trockenen Tüchern sein. Letzter Austragungsort war 2018 Hausen, wo unter dem OK-­Präsidium von Fredi Steinmann ein grandioses Fest mit 6800 Fans über die Bühne ging. (-ter.)

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