Sie sorgen für schöne Präsentationen

Das Wochenmarkt-Standsteller-Ehepaar Frick hört im Dezember auf

An Samstagen zwischen März und Dezember füllt sich der Marktplatz in Affoltern ab 8 Uhr temporär mit Leben: Es ist Wochenmarkt. Besucherinnen und Besucher, etwa zu 80 Prozent Stammkundschaft, kommen mit Taschen und Körben, um sich mit Gütern des täglichen Bedarfs einzudecken: mit Brot, Gemüse, Früchte, Käse, Fleisch, Blumen oder Handwerklichem. Sie finden da nicht nur Produkte aus der Region vor, sondern auch exakt hergerichtete Stände. Dafür sind Irene und Reto Frick verantwortlich, die das seit bald 30 Jahren zuverlässig erledigen.

Der Beginn war eher Zufall: Ein Standsteller fragte die Fricks an, ob sie das Aufstellen für ein Wochenende übernehmen können. Sie sagten Ja. Der aber tauchte danach aus unerfindlichen Gründen nicht mehr auf. «Und so blieb die Aufgabe halt an uns hängen», sagt Reto Frick und lacht. Am 23. Dezember 2023 aber, wenn der Wochenmarkt bis am 16. März 2024 Winterpause macht, ist Schluss. Das Ehepaar Frick hört aus Altersgründen auf, so lange Rücken und Muskeln keinen Schaden nehmen. «Wir bedauern das, aber wir haben natürlich Verständnis», sagt Thomas Haller, Präsident des Vereins Wochenmarkt.

Eine Stunde fürs Aufstellen

Nun ja, die Arbeit erfordert einiges an Muskelkraft. Am Freitag nach 15 Uhr wird mit dem Aufstellen begonnen. Zuerst müssen die unter der Marktcafé-Terrasse bei der Kasino-Kopfbaute gelagerten Verkaufsplatten, Seitenstreben und Stangen und anderes hervorgeholt werden. Für die Montage sind zwei Personen nötig, damit alles synchron ausgerichtet werden kann. Früher konnten die Fricks auf externe Hilfe zählen, jetzt «assistiert» auch mal der Vereinspräsident. Das Aufstellen von derzeit durchschnittlich 12, 13 Ständen (16, 17 Verkaufsplätze) nimmt gut eine Stunde in Anspruch, das Abräumen am Samstag ab etwa 12.15 Uhr ebenfalls.

Ferien auf die Marktsaison ausgerichtet

«Irene und Reto Frick erledigen das nicht nur zuverlässig, sondern auch mit viel Herzblut», lobt Thomas Haller. Dies unterstreicht die Feststellung, dass das Ehepaar Frick sogar seine Ferien stets auf die Marktsaison ausgerichtet und fürs Aufstellen nie Ersatz auf den Marktplatz geschickt hat.

«Es ist ein schönes Hobby für uns, das uns mit Freude erfüllt – auch, weil wir ein sehr gutes Verhältnis haben zu den Marktfahrern», so Irene und Reto Frick. Diese sind nicht mehr so zahlreich wie in früheren Jahren, als jeweils 30 Stände gestellt werden mussten. Der Rückgang ist auch dem veränderten Konsumverhalten geschuldet. Man geht ins Einkaufszentrum und findet dort trockenen Fusses alles in unmittelbarer Umgebung. Aber vielleicht nicht auf Begegnungen und Austausch, die auf dem Marktplatz zum Wochenend-Einkauf gehören.

Für das Stellen der Wochenmarkt-Stände sucht nun der Verein Wochenmarkt neue Kräfte. Interessierte melden sich bei Thomas Haller, unter Telefon 078 228 53 57.

«Es ist ein schönes Hobby für uns, das uns mit Freude erfüllt.»

Irene Frick,Standstellerin

Das Herrichten der Marktstände erfordert einiges an Muskelkraft. Irene und Reto Frick hören nun am 23. Dezember, wenn der Wochenmarkt in die Winterpause geht, auf – nach fast 30 Jahren. (Bild Werner Schneiter)

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