Fitness, Freundschaft und Geselligkeit
Seit 60 Jahren steht die Männerriege Bonstetten für spassbetonte körperliche Ertüchtigung, Freundschaft und Geselligkeit. Der hohe Stellenwert dieser Vereinsziele wurde am vergangenen Samstag beim Jubiläumsfest im Gartencenter Guggenbühl eindrücklich unter Beweis gestellt.
Es war ein würdiger Rahmen, den «Turi» Küng, Inhaber des Gartencenters Guggenbühl, der Männerriege für ihren Jubiläumsanlass zur Verfügung stellte. Die zum Festsaal umfunktionierte, vollverglaste Gewächshalle verdiente das heutzutage inflationär gebrauchte Attribut «lichtdurchflutet» fraglos, und die Gäste konnten sich am üppigen Pflanzenbewuchs mit zahllosen bunten Blüten erfreuen. Diesen Garten Eden hatten die Organisatoren mit der rauen Männerwelt des Wilden Westens kombiniert: Die beim «Western Museum» Bremgarten ausgeliehenen Requisiten kontrastierten in reizvoller Art mit der floristischen Umgebung und fügten sich mit ihr zu einem stimmungsvollen Ganzen.
Lokale Politprominenz anwesend
Und so begrüsste Markus Reich, seit Februar 2011 Präsident der Männerriege, die Anwesenden stilecht in Cowboy-Kluft, auch wenn er für seine Ansprache auf moderne Tonverstärkungstechnik dann doch nicht verzichten mochte. Er rief die zentralen Werte in Erinnerung, die als Konstanten die 60-jährige Vereinsgeschichte geprägt haben: Die Förderung der körperlichen Fitness ohne Zwang und Leistungsdruck hat dabei den gleichen Stellenwert wie die Pflege von Freundschaft und Geselligkeit. Es lasse sich annähernd am Bauchumfang ablesen, wie das einzelne Mitglied die Prioritäten setze, meinte Reich mit einem Augenzwinkern.
Zu den Experten in Sachen Männerriege zählt Bruno Steinemann, Gemeindepräsident von Bonstetten, der mit seiner Vizepräsidentin Ruth Früh und Gemeindeschreiber Primus Kaiser die lokale Behörde repräsentierte. Seit 30 Jahren in der Männerriege aktiv, bestätigte er, dass er das vom Präsidenten zusammengefasste Programm in dieser Zeit stets als gelebte Wirklichkeit erfahren habe. Besonders freue ihn, dass unter dem Dach der Männerriege das (männliche) Bevölkerungsspektrum der Gemeinde in seiner ganzen Breite repräsentiert sei, ungeachtet allfälliger weltanschaulicher und politischer Differenzen. Vor diesem Hintergrund habe es ihn keinesfalls überrascht, dass der Generationswechsel an der Spitze vor rund einem Jahr problemlos über die Bühne gegangen sei.
Man wuchs am Widerstand
Allerdings: Gegen Edi Koch nimmt sich der Gemeindepräsident in Sachen Geschichte der Männerriege Bonstetten schon fast wie ein Greenhorn aus. Denn Koch hat diese Geschichte seit ihrem Anfang nicht nur miterlebt, sondern auch entscheidend mitgeprägt. Als Gründungsmitglied der Männerriege hatte der damalige Präsident des Turnvereins 1952 einige Widerstände zu überwinden, um seinen Mitgliedern den Zugang zur neu gebauten Turnhalle des Oberstufenschulkreises Bonstetten, Hedingen, Stallikon und Wettswil zu ermöglichen. «Mit dem Koch könnt ihr das nicht machen», habe er gesagt, als die Schulgemeinde der Männerriege die Benutzung zunächst verweigerte – und der Regierungsrat habe ihm schliesslich Recht gegeben. Noch heute blitzen die Augen des 83-Jährigen kampflustig, wenn er diese Anekdote mit energischer Stimme zum Besten gibt.
Was aber wäre eine Männerwelt – sei es die des Wilden Westens oder einer Männerriege – ohne die holde Weiblichkeit? Auch sie war am Anlass zahlreich und würdig vertreten, sowohl unter den Gästen, als auch im Service, für den zu einem guten Teil die charmanten Damen des Turn- und Sportvereins Bonstetten sorgten. Und so wurde bei Speis und Trank, angeregten Gesprächen, Countrymusik und Tanz ganz im Geist der Vereinsziele bis in die frühen Morgenstunden eine tragfähige Basis gelegt für die nächsten erfolgreichen Jahrzehnte der Männerriege Bonstetten. (B.K)