Ottenbacher Felsberger wird U19-Radbahn-Schweizer-Meister

Weitere Siege für Säuliämtler Nachwuchsfahrer auf der Offenen Rennbahn in Oerlikon

Elia Felsberger, Bildmitte/RMV Cham-Hagendorn, behielt die beste Übersicht im Titelkampf. Rechts Cedric Graf, MüPa, der Fünfter wurde. (Bild Martin Platter)

Die Bahnfahrer hatten am letzten Dienstagabend grosses Wetterglück. Der Regen, der mitten ins Meeting platzte, hörte bald wieder auf und führte nur zu ­einem rund einstündigen Rennunterbruch, da das 112 Jahre alte Zementoval unter freiem Himmel von der Sonneneinstrahlung genügend warm war, um rasch wieder abzutrocknen. Eine trockene Rennbahn ist Bedingung fürs sturzfreie Befahren, denn die Steilwand­kurven der 333 Meter langen Piste haben eine Neigung von bis zu 44,5 Grad beziehungsweise beinahe 100 Prozent Gefälle.

Auch die Schwester war dabei

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ottenbacher Nils Graf bereits das U15/U13-Scratch-Rennen gewonnen; seine Schwester Aline war Dritte geworden und der Aeugster Elio De Mey Vierter. Der Fokus richtete sich nun auf die Omnium-Schweizer-Meisterschaft der U19-Fahrer, die vier Disziplinen umfasst und noch am Laufen war. Nach der Einzelverfolgung und dem Scratch-Rennen folgte das Ausscheidungsfahren, das souverän von Elia Felsberger gewonnen wurde. Vor dem letzten Wettkampf, ­einem Punktefahren, hatten noch vier Fahrer eine Chance auf den Titelgewinn – dabei auch der Ottenbacher Felsberger.

Zwei Säuliämtler

Mit Cedric Graf zählte noch ein weiterer Säuliämtler zu den Medaillenanwärtern. Felsberger behielt schliesslich die beste Übersicht und zeigte das cleverste Rennen. Als Zuschauer erhielt man den Eindruck, dass der 18-Jährige keinen Tramp zu viel machte und optimal mit seinen Kräften haushaltete. Das will etwas heissen, denn Bahnfahrräder besitzen weder Freilauf noch Gangschaltung und auch keine Bremsen. Die Geschwindigkeit wird einzig durchs Pedalieren eines ­fixen Ganges variiert. Man muss also immer mittreten. Im Punktefahren braucht es zudem Köpfchen und Rechnen sollte man auch noch können, denn alle fünf Runden gibt es Wertungspunkte, die fürs Total der Meisterschaft zählten. Felsberger liess es aber nicht auf den letzten, doppelt zählenden Schlussspurt ankommen, sondern sicherte sich den Titel bereits mit der weniger umkämpften, vorletzten Wertung. Cedric Graf erreichte Rang fünf. «Jahresziel erreicht», kommentierte Felsberger mit schelmischem Grinsen. Gleich im Anschluss durfte er ins Trainingslager der Nationalmannschaft einrücken. Das nächste Ziel sind die Junioren-Bahn-Europameisterschaften vom 9. bis zum 14. Juli im deutschen Cottbus.

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