Starke Säuliämtler Resultate zum Saisonauftakt

Bei winterlichen Bedingungen hat am Sonntag in Leukerbad der erste Lauf des Proffix Swiss Bike Cup stattgefunden. Der dritte Rang des Mettmenstetters Timo Müller und Rang fünf von ­Jacqueline Schneebeli, Hauptikon, sind ein Versprechen für den Crosscountry-Weltcupauftakt vom kommenden Wochenende.

Timo Müller kämpft sich durch den Schneeregen auf Rang drei am Proffix Swiss-Bike-Cup-Auftakt letzten Sonntag in Leukerbad. (Bild Savanna Pearcey)
Timo Müller kämpft sich durch den Schneeregen auf Rang drei am Proffix Swiss-Bike-Cup-Auftakt letzten Sonntag in Leukerbad. (Bild Savanna Pearcey)

Exakt zum Saisonauftakt der nationalen Crosscountry-Rennserie holte Frau Holle nochmals ihre Kissen hervor. Im 1400 Meter hoch gelegenen Leukerbad vermochte die weisse Pracht am Sonntagmorgen sogar leicht anzusetzen. Der Boden war jedoch zu warm. Die Schneedecke konnte sich nicht verfestigen. Der matschige Rundkurs und kühle Temperaturen um den Gefrierpunkt waren aber dennoch eine Herausforderung für die Fahrerinnen und Fahrer.

Sehr gut mit den garstigen Bedingungen zurecht kam Timo Müller, bei dessen Rennen morgens um halb zehn sogar Schneeregen fiel. Hinter Sieger Dario Lillo und dem zweitplatzierten U23-Vizeweltmeister Janis Baumann erreichte der Mettmenstetter den dritten Platz bei den Amateuren. «Ich habe damit gerechnet, ein gutes Resultat erreichen zu können. Die Strecke mit ihrem langen Anstieg und die rutschigen Verhältnisse liegen mir», kommentierte Müller sein bisher bestes Swiss-Cup-Resultat in der Kategorie Amateure. «Die Erfahrung aus dem Quersport hat mir geholfen. Und, dass ich Janis Baumann stets vor mir gesehen habe. Das hat mich unheimlich motiviert, mein Tempo durchzuziehen.» Bei derartigen Verhältnissen sei immer alles möglich.

Exploit nach Zwangspause

Müller ist nicht nur deswegen zufrieden. Im Winter zwangen ihn Sitzprobleme zu einer zehnwöchigen, unfreiwilligen Rennpause. Die ausländischen Trainingslager im Süden fielen den Reisebeschränkungen zum Opfer. Der Zimmermann-Lehrling wich beim Grundlagentraining auf die Langlaufskis aus und betrieb mehr Jogging in heimischen Gefilden. Die Umstände hätten ihn gezwungen, es ruhiger zu nehmen. Das, und seine läuferische Stärke, wirkten sich auf dem schweren Parcours in Leukerbad positiv aufs Resultat aus. Zuversichtlich blickt der 18-jährige «Thömus»-Fahrer nun dem Weltcup-Auftakt am kommenden Wochenende im deutschen Albstadt entgegen. Die Rundstrecke im Schwarzwald sei mit ihrer langen Steigung nach dem Start sehr ähnlich wie die in Leukerbad.

Starke U23-Fahrerinnen

Bei Jacqueline Schneebelis Start um die Mittagszeit hatte sich das Wetter etwas beruhigt und die Strecke war nicht mehr ganz so glitschig wie am Morgen. Leichter wurde der Wettkampf deshalb aber nicht, denn bei den Frauen starteten Elite, U23 und Juniorinnen im gleichen Rennen. Schnellste waren aber nicht die Weltmeisterinnen Pauline Ferrand Prevot, Kate Courtney oder ­Jolanda Neff, sondern die letztjährige Junioren-Weltmeisterin Mona Mitterwallner aus Österreich. Erst auf den folgenden Plätzen kamen dann die ­Favorisierten.

Jacqueline Schneebeli, die 2019 bei ihrem WM-Triumph Mitterwallner auf den zweiten Platz verwies, konzentrierte sich auf ihr eigenes Tempo – und wurde fünftbeste U23-Fahrerin. «Ich bin zufrieden. Es ist nicht ohne, den Spitzensport und die Berufsmittelschule unter einen Hut zu bringen.» Vor allem der Präsenzunterricht, der jeweils am Montag und Dienstag in Winterthur stattfindet, sei anforderungsreich. Inzwischen habe sie aber einen guten Rhythmus gefunden. Wie Müller sagte auch Schneebeli, dass ihr die Querrennen im Winter auf dem anspruchsvollen Rundkurs in Leukerbad geholfen hätten. «Allerdings habe ich in den letzten beiden Wochen sehr intensiv trainiert. Das habe ich heute im Rennen noch gespürt.» Zuversichtlich blickt die Schweizer U23-Meisterin dem kommenden Wochenende mit dem Weltcupauftakt in Albstadt entgegen. Sie sagt: «Endlich haben auch wir U23-Fahrerinnen unser eigenes Rennen.» Die Hauptikerin freut sich auf die unverfälschte Standortbestimmung. Auch wenn sie ihre sportliche Karriere bis zum Abschluss der BMS im Sommer 2022 vorneweg nehmen will, so hat sie dennoch klare Ziele. Sie will ihren Schweizer Meistertitel verteidigen und mit dem Nationalteam an Europa- und Weltmeisterschaften teilnehmen. Das Wichtigste ist ihr, den Spass am Wettkampf nicht zu ­verlieren.

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