Fast 1000 neue Wohnungen
Start der neuen Serie «Das Säuliamt baut»: ein Überblick über die Bautätigkeit der Region
Fährt man durchs Säuliamt, stechen einem viele Neubauten und Baustellen ins Auge. Aber auch unzählige Baugespanne zeugen von einer regen Bautätigkeit. Auf eine Umfrage bei allen Gemeinden des Bezirks nach den grössten Bauprojekten wurden dem «Anzeiger» zahlreiche grosse Wohn- und Gewerbebauten gemeldet. Dazu kommen auch verschiedenste Infrastruktur-Projekte. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit beleuchtet der «Anzeiger» in den nächsten Wochen die Bau-Projekte in den Gemeinden.
Im Magazin «Baublatt» schrieb Anfang Jahr der Ökonom Fabian Waltert als Ausblick auf die Bautätigkeit in der Schweiz, dass die Agglomeration Zürich die stärkste Bautätigkeit aufweise. In den letzten vier Quartalen wurden in den Regionen Knonauer Amt und im aargauischen Freiamt mehr als zwei Prozent des Wohnungsbestandes baubewilligt. Dieser Trend setzt sich wohl fort.
Affoltern an der Spitze
Mit 276 Wohnungen sind im Bezirkshauptort die grösste Zahl an neuen Wohnungen geplant. Dabei macht der sich im Bau befindliche Brauipark über die Hälfte aus. Ein weiteres Grossprojekt ist dabei noch gar nicht eingerechnet. Am Rande des Affoltemer Zentrums an der Zwillikerstrasse zwischen Bahndamm und Schulanlage Ennetgraben soll auf dem Zena-Areal gebaut werden. Hinter dem Projekt steht das renommierte Architekturbüro Herzog & de Meuron. Durch die geplante Anpassung der Bau- und Zonenordnung sollen dort Gebäude bis zu 25 Meter hoch gebaut werden können. Bisher besteht für die Fläche nur ein Richtprojekt.
Eine rege Bautätigkeit herrscht auch in Obfelden und Mettmenstetten. Die beiden Gemeinden mit jetzt schon über 5000 Einwohnenden erhalten in nächster Zeit weiteren Wohnraum. In Obfelden besteht rund um das Postareal ein Hotspot. Dort alleine sind auf drei Arealen 128 Wohnungen geplant. Teils sind diese bereits im Bau, andere noch im Bewilligungsverfahren. Der mit 49 Wohnungen grösste Neubau an der Erspacherstrasse in Mettmenstetten wird fünf Geschosse aufweisen und schafft ein passendes Wohnangebot für Alleinstehende und Paare. Der Bau umfasst ausschliesslich 2½- und 3½-Zimmer-Wohnungen mit Balkon oder Terrasse.
In der Regel legen die Bauherren Wert auf verschiedene Wohnungsgrössen, um eine gute Durchmischung zu erreichen. Es gibt aber auch Beispiele, wie in Bonstetten. Dort entstehen in der Schachenmatten fünf 5½-Zimmer-Wohnungen und eine 6½-Zimmer-Attikawohnung. Alle Wohnungen sind bereits reserviert. Einen Gegensatz dazu bietet Kappel. Dort sind beim Kloster acht kleine Maisonettewohnungen mit jeweils einem kleinen Bad mit Dusche, Stauraum und Küchenzeile geplant.
Millionen für die Infrastruktur
Auch in die Infrastruktur wird investiert und dies nicht zu knapp. Die Gemeinde Bonstetten realisiert momentan das Mehrzweckgebäude Heumoos. In diesem sollen in Zukunft Feuerwehr, Polizei, Werkhof, Sozialdienst, Schulverwaltung und eine Kindertagesstätte Platz finden. Die Kosten dafür liegen bei 21,68 Millionen Franken. In der gleichen Preisklasse bewegt sich Hausen. Knapp 22 Millionen Franken wird dort in den Neubau der Dreifach-Turnhalle mit angegliederten Horträumen investiert. Zu einem Kostenanteil von zwei Millionen Franken hatten auch die Gemeinden Rifferswil und Kappel zugestimmt. Weiter sind in Mettmenstetten und Stallikon Erweiterungen des Schulraums notwendig. Die entsprechenden Planungsarbeiten sind am Laufen. In Affoltern ist zudem eine neue Einstellhalle für Postautos geplant.
Rechnet man nur die angefragten grösseren Bauprojekte aller Gemeinden zusammen, sind aktuell 968 Wohnungen geplant. Für 241 Unterkünfte stehen zurzeit die Baugespanne. Bei weiteren Projekten mit 129 Wohneinheiten ist die Bewilligung erteilt, aber der Bau noch nicht gestartet. Bei der Anfrage des «Anzeigers» wurde nicht weiter unterschieden, ob die Baufreigabe schon erteilt wurde oder noch Einsprachen hängig sind. Bei 598 Wohnungen sind die Bagger und Kräne bereits am Werk – und der Wohnraum entsteht. Nicht berücksichtigt sind dabei weitere kleinere Wohnbauprojekte, welche dazugezählt die Zahl der geplanten Wohnungen noch weiter erhöhen werden.
