Lochenweiher: Grosses Interesse an der Info-Veranstaltung

In Bonstetten wurden die Fakten zum Projekt präsentiert

Gemeindepräsidentin Arianne Moser und Landschaftsplaner Michael Gut bei der Info-Veranstaltung vom vergangenen Montag. (Bild Marcus Weiss)
Gemeindepräsidentin Arianne Moser und Landschaftsplaner Michael Gut bei der Info-Veranstaltung vom vergangenen Montag. (Bild Marcus Weiss)

Der Weiher, der jahrzehntelang im Dornröschenschlaf lag, bewegt die Bevölkerung Bonstettens. Dies zeigte sich auch an der Info-Veranstaltung am Montagabend im Gemeindesaal. Schon vor dem eigentlichen Beginn wurde im Foyer eifrig über die Vor- und Nachteile des Aufwertungsprojekts debattiert.

Durch die Veranstaltung führten Gemeindepräsidentin Arianne Moser sowie Michael Gut, Co-Geschäftsführer des auf Freiraumgestaltung spezialisierten Planungsbüros Hariyo. Letzteres hatte die Machbarkeitsstudie und das Vorprojekt zur Umnutzung des Lochenweihers ausgearbeitet. Arianne Moser blendete zu Beginn der Präsentation zurück zum Bevölkerungsworkshop «Vision 2030», aus dem heraus die Idee zur Schaffung einer Schwimmgelegenheit in Bonstetten oder der allernächsten Umgebung «geboren» worden war.

Als Erstes habe man dabei an eine entsprechende Umnutzung des Ziegeleiweihers in Wettswil gedacht, dieser sei aber bald ausgeschieden, da er als kantonales Naturschutzgebiet fungiere und deshalb kaum eine Chance auf eine Bewilligung bestehe. Nachdem der Neubau eines Schwimmbades aus finanziellen Gründen ebenso als Option entfalle, habe sich der Lochenweiher, gelistet als kommunales Naturschutzgebiet, als möglicher Standort herauskristallisiert. Die Machbarkeitsstudie habe dann gezeigt, dass die Schaffung einer Schwimmgelegenheit dort möglich sei und sogar eine «Win-win-Situation» mit einem zusätzlichen Nutzen sowohl für die Natur als auch für die Bevölkerung geschaffen werden könne. «Das nun ausgearbeitete Vorprojekt ist bewilligungsfähig und bringt eine Aufwertung bei beiden Aspekten», betonte die Gemeindepräsidentin und zeigte eine Zusammenfassung der Rückmeldungen vom kantonalen Amt Awel, dem Amt für Landschaft und Natur sowie dem Verein Naturnetz Unteramt. Im Grundsatz sei das Echo von all diesen Stellen positiv, wenngleich ein schriftliches OK vom Kanton noch einzuholen sei. Die Beteiligung der Bevölkerung an der Umfrage zur Umnutzung des Lochenweihers habe bereits ein grosses Interesse gezeigt, als Nächstes stehe am 28. September die Urnenabstimmung zum Thema an. «Nun ist es an den Stimmberechtigten zu entscheiden, ob ihnen das Projekt die Kosten wert ist», schloss Arianne Moser.

Landschaftsplaner Gut schickte seinen Ausführungen zu den Umnutzungsplänen voraus, dass der Lochenweiher aus seiner Sicht ein riesiges Potenzial habe. «Er ist weit unter seinen Möglichkeiten in der jetzigen Situation», konstatierte er.

Aktuell bestehe das Problem, dass bei starken Niederschlägen Dünger aus den umliegenden Feldern ausgewaschen werde und via Drainageleitungen in das Gewässer gelange. «Dies ist aus naturschützerischer Sicht so ziemlich das Schlimmste, was man haben kann», so der Spezialist. Neben der Schwimmgelegenheit in Form eines eingelassenen Holzbeckens, das etwas grösser wäre als ein übliches Hallenbad, einen möglichst unberührten Naturraum zu schaffen, sei als klares Ziel definiert. Flachufer und Uferbuchten für die Amphibien zu erstellen, stelle dabei einen wichtigen Punkt dar.

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