Stadt passte Projektpläne auf eigene Faust an

Abstimmung zum Sportplatz Im Moos: Planungsbüro wehrt sich gegen Vorwürfe

Seit ein paar Tagen steht fest: Das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt rund um den Sportplatz «Im Moos» in Affoltern liegt vorerst auf Eis. Der Bezirksrat hat den Urnenentscheid zum Kredit über 18,6 Millionen Franken wieder aufgehoben (der «Anzeiger» hat berichtet). Der Grund: Der Bezirksrat sah es nach eigenen Abklärungen beim Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) als erwiesen an, dass sowohl der geplante, zusätzliche Kunstrasenplatz als auch die Pumptrack-Anlage wegen der Grundwasserschutzzone nicht so gebaut werden können, wie es in den Abstimmungsunterlagen angegeben worden war.

Der Bezirksrat sprach in seinem Entscheid von einer «niederschwelligen Abklärung», die gereicht habe, um herauszufinden, dass die Pläne in der Realität wohl nicht umsetzbar sein dürften. Entsprechend deutlich fiel das Fazit aus: «Es darf erwartet werden, dass im Zeitpunkt über die Abstimmung eines Objektkredits abgeklärt worden ist, ob das Bauprojekt in der präsentierten Form überhaupt realisierbar ist», hiess es dazu.

Wie also konnte es passieren, dass diese Abklärungen beim Awel nicht gemacht wurden?

Im Entscheid schreibt der Bezirksrat, die Stadt habe sich auf die Einschätzung des Planungsbüros verlassen, dass eine Lösung mit dem Awel erarbeitet werden könne. Diese Einschätzung habe sich als falsch erwiesen, denn ob eine Baute oder Anlage in der betroffenen Grundwasserschutzzone bewilligt werden könne, sei wohl aufgrund der strikten gesetzlichen Bestimmungen «in den seltensten Fällen eine Verhandlungssache».

Wurde die Stadt Affoltern also ungenügend beraten?

Planergemeinschaft wurde über Projektänderung nicht informiert

Diesen Vorwurf will das involvierte Planungsunternehmen nicht auf sich sitzen lassen. Es handelt sich dabei um eine Planergemeinschaft, die aus den beiden Unternehmen Keller Freiraumplanung GmbH und dem Planungsbüro Wegmüller AG besteht. Gegenüber dem «Anzeiger» nehmen die Inhaber Jürg Keller und Daniel Wegmüller Stellung. Sie sagen: «Das Layout der Sportanlage, das den Stimmberechtigten vorgelegt wurde, entspricht nicht unserem finalen Planungsstand.»

Sie hätten die Unterlagen Ende April 2025 eingereicht, womit ihr Auftrag auf Stufe Vorprojekt abgeschlossen gewesen sei. «Erst bei der späteren Durchsicht der Abstimmungsunterlagen haben wir festgestellt, dass eine Projektanpassung vorgenommen wurde, über die wir nicht informiert worden sind.»

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